NRW muss mehr für eine bessere Bildungspolitik mit individueller Förderung tun, um so für gleiche Lebenschancen zu sorgen. Wir machen uns daher für eine Qualitätsoffensive an den staatlichen Schulen stark, u.a. durch die Verkleinerung von Klassen, was Lehrern wie Schülern zu Gute kommt. Unser pluralistisches Bildungssystem muss erhalten und gestärkt werden. Die massiven Ausfallzeiten in Kitas und Schulen müssen effektiv reduziert werden.
Bildung als Schlüssel für NRW
Ein gutes Bildungssystem muss für jeden die gleichen Lebenschancen ermöglichen und darf nicht vom Geldbeutel der Familie oder vom Wohnort abhängig sein. Ein Industrieland lebt vom Reichtum des Wissens seiner Bürger. Innovation und Fortschritt können nur durch eine zukunftsorientierte Bildungspolitik gesichert werden.
Als christlich soziale Partei haben wir den Anspruch, jedes Kind auf dem Bildungsweg sinnvoll zu begleiten.
Das Vernachlässigen einer Persönlichkeit passiert oftmals sehr früh und kann später nur noch selten korrigiert werden. Hier muss das Land konsequenter einschreiten und den Kindergärten und Schulen tatkräftig helfen.
Gleiche Bildungschancen durch individuelle Förderung
Gleiche Bildungschancen bedeutet, dass jedes Kind von der Kita bis zum Schulabschluss optimal individuell gefördert wird, so dass sich die kognitive und soziale Entwicklung frei entwickeln kann.
Unser pluralistisches Bildungssystem ist vorbildlich konzipiert. Es bietet den Menschen viele Möglichkeiten einen qualifizierten Abschluss zu erlangen. Wir sind für den Erhalt dieses Systems, sehen aber auch die Notwendigkeit das System zukünftig stärker zu pflegen.
Wir wollen eine Qualitätsoffensive an staatlichen Schulen
Der Erfolg der Privatschulen ist ein Indikator dafür, dass die staatlichen Schulen einer gewaltigen Qualitätsoffensive bedürfen. Hier sind grundliegende Selbstverständlichkeiten wie saubere Sanitäranlagen und geeignete Klassenräume zu nennen.
Aber auch das Thema der Digitalisierung – dies beinhaltet insbesondere die Server Infrastruktur einer Schule, das Netzwerk, die Lehrmedien, die Unterrichtsplattformen und auch die Weiterbildung der Lehrer- muss ein dringender Bestandteil der Qualitätsoffensive werden. Die Ausfallzeiten an Schulen werden von Eltern als hoch wahrgenommen und sind tatsächlich zu reduzieren.
Für das Kultusministerium ist es ein Armutszeugnis, dass man nicht in der Lage ist, die staatlichen Schulen in der Pandemie mit Luftfilteranlagen auszustatten, die auch nach der Pandemie ihre sinnvolle Berechtigung haben.
Performance-Messung für Schulen & mehr Gestaltungsraum
Schulen müssen für Eltern transparenter und vergleichbarer sein. Es sollten Indikatoren definiert werden, die zeigen, wie die Schule bzw. die zukünftige Schule meines Kindes wirklich ist (z.B. Ausfallzeiten, Krankheitstage, Lernstandserhebungen, Qualifikation des Kollegiums etc.).
Wir wollen allen Schulen grundsätzlich mehr Autonomie geben, um mehr pädagogische und finanzielle Freiheiten zu ermöglichen. Durch ein eigenes Budget kann jede Schule individuelle Angebote anbieten. Sei es im Bereich Kunst, Sport, Musik, Kochen oder sonstige Kurse.
Bessere Behandlung des Lehrpersonals
Wir kritisieren, dass es an Schulen viel zu häufig befristete Verträge gibt. Ausgebildete Lehrer hangeln sich von Lehrauftrag zu Lehrauftrag und werden nicht selten in die unbezahlten Ferien geschickt. Dieses Lehrpräkariat ist zu beenden.
Wir fordern dringend ein politisches Umdenken bezüglich der Wertigkeit von Bildung für die Gesellschaft. Gute Bildung ist ein Investment in die Zukunft und darf auch etwas mehr Kosten.
Entbürokratisierung von Kitas
In den ersten Lebensjahren ist die Familie der ideale Ort, die bestmögliche Prägung zu erhalten. In den Fällen, in den keine Kinderbetreuung zu Hause möglich oder gewünscht ist, sorgen Kitas für einen entsprechenden Ersatz.
Die Kindergärten sehen eine Überbürokratisierung, die sich negativ in der individuellen Betreuungszeit der Kinder niederschlägt. Die individuelle Betreuung ist jedoch besonders wichtig, um einen guten Übergang in die Schulzeit zu gewährleisten. Die Mitarbeiter sollten ihre Qualifikation effizient zur Förderung der Kinder nutzen. Sie sollen spezielle Fähigkeiten oder Schwächen frühzeitig erkennen und fördern. Die Kindergärten müssen dringend entbürokratisiert werden.
Wir lehnen eine Frühsexualisierung im Kindergarten ab.
Der verpflichtende Besuch einer Vorschule für Kinder mit Bildungsdefiziten, wird für eine bessere Chancengleichheit sorgen. Hier sollen in kleinen Klassen die Defizite aufgearbeitet werden, um einen erfolgreichen Start in die Grundschule sicherzustellen.
Maximale Klassengröße auf 20 Schüler begrenzen
Einen besonderen Wert legt das Zentrum auch auf die Förderung der Grundschulen. Wichtig sind hierfür Klassengrößen von maximal 20 Schülern.
Ab der vierten Klasse ist ein zusätzliches Fach Medienkompetenz und Informatik in den Lehrplan aufzunehmen. Kinder sollen den medialen und digitalen Alltag verstehen.
Die Förderung von Kindern in der Grundschule ist wichtig. So kann auf besonders begabte, sowie Schüler mit einer vorübergehenden Leistungsschwäche besser eingegangen werden.
Die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung hat sich nicht bewährt. Es ist den Kindern gegenüber leistungsgerechter, deren Potenzial über unabhängige Tests regelmäßig zu evaluieren und so, zusammen mit der pädagogischen Einschätzung der Lehrkräfte, die sachgerechte Zuordnung zu der weiterführenden Schule zu gewährleisten.
Für den Erhalt aller weiterführenden Schulformen
Wir sind für den Erhalt aller weiterführenden Schulformen.
Ausbildungsbetriebe beklagen die nicht vorhandene Reife und gesunkene Allgemeinbildung der Schulabsolventen. Das Qualitätsniveau an den Haupt- und Realschulen muss daher kritisch hinterfragt werden und – sofern nötig – angepasst werden. Die Bedürfnisse der Ausbildungsbetriebe sollen sich auch verstärkt in den Lehrplänen der Gesamt-, Haupt- und Realschulen wiederfinden.
Lehrkräfte an einer migrationssensiblen Schule, werden häufig im Stich gelassen. Hier bedarf es kleinerer Klassen um auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler besser eingehen zu können. Zusätzlich müssen die Lehrkräfte stärker durch Sozialarbeiter unterstützt werden. In Brennpunktschulen, in denen in der Regel die Sekundarstufe 1 erreicht wird, wünschen wir uns ab der 9. Klasse mehr Zusammenarbeit mit ortsansässigen Firmen, die den Schülern eine Auswahl von Ausbildungsplätzen näherbringt.
Wir erachten die Berufsschule als einen Erfolgsgaranten für eine hochwertige Ausbildung. Wir wollen die Berufsschulen qualitativ stärken und das duale Ausbildungssystem für die Zukunft fit machen.
Die Hochschulen stärken & ihre Unabhängigkeit schützen
NRW ist ein Bundesland, das sich viele Hochschulen leistet.
An den Hochschulen haben über 80% des wissenschaftlichen Personals nur befristete Arbeitsverträge. Die daraus resultierende Sorge vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und die fehlende Planungssicherheit resultieren letztlich in einer qualitativen Schwächung des Hochschulstandortes NRW.
Wir wollen eine stärkere Verzahnung von Schule, Hochschule und Industrie, um so ein kollaboratives Arbeiten zu fördern. Hierbei ist jedoch insbesondere darauf zu achten, dass eine bestehende Kollaboration die Unabhängigkeit der Hochschulen niemals gefährden darf.
Ebenso müssen die Hochschulen stärker von politischer Beeinflussung unabhängig gemacht werden. Die Freiheit der Hochschulen in Forschung und Lehre ist zu achten.