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Kultur & Religion

Dieses Land ist so vielfältig. Unsere Gebirge, unser Bergland und Bergisches Land, unsere Eifel, unsere fruchtbaren Buchten, unser Münsterland, unser Ruhrgebiet und unser Niederrhein sind wunderschön und unterschiedlich. So vielfältig sind auch unsere Menschen, unsere Mundarten und unsere kulturellen Errungenschaften. NRW hat bereits sechs UNESCO-Welterbestätten und weitere werden sicherlich folgen.

Nordrhein-Westfalen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer neuen Heimat der Vertriebenen und Flüchtlinge. Später zog es mit seiner industriellen Kraft viele Menschen aus dem In- und Ausland an, die sich und NRW geholfen haben. Sie brachten ihre Sprachen und Religionen mit. Die Arbeit hat für Integration gesorgt. Ideologien dürfen einer modernen und aufgeklärten Gesellschaft nicht entgegenstehen. Unser Land soll modern und aufgeklärt sein.

Kultur – Gute Gründe, NRW zu leben

Nordrhein-Westfalen ist ein Kulturland. Es wird für sein kulturelles Erbe in der Welt geschätzt. Vielen ist nicht bekannt, dass unser Land sechs UNESCO-Welterbestätten hat. Imposante Dome, prunkvolle Schlösser, Denkmäler aus der Römerzeit, eine ehemalige Benediktinerabtei und die wahrscheinlich schönste Zeche der Welt erzählen ihre Geschichte und die unseres Landes.

Kultur braucht Bewusstsein

Wir wollen zeigen, wie groß die kulturelle Vielfalt dieses Landes ist und welches kulturelle Erbe uns geschenkt wurde. Dieses kulturelle Erbe zu pflegen und zu bewahren, ist unser aller Aufgabe.

Der Zugang zu Kultur sollte nicht von Eintrittspreisen oder dem Zuspruch des Elternhauses abhängig sein.

Wir wollen, dass die vielfältigen und wertvollen Kulturinstitutionen wie Freilichtmuseen, Schlösser, Burgen, Parks, Kunstmuseen, Konzerthäuser und Tanztheater von allen Bürgern genutzt werden können.

Um das kulturelle Bewusstsein wieder in die Mitte der Gesellschaft zu bringen, werden wir einen mehrstufigen Kulturplan entwickeln.

Ein volles Museum ist ein gelebtes Museum

Jeder Bürger soll die wesentlichen kulturellen Einrichtungen NRWs und unserer europäischen Nachbarländer kennenlernen können. Hierzu werden wir Programme konzipieren, die mehrjährig ausgelegt sind. Wir werden in den Kindergärten ansetzen und die Grundschulen, weiterführende Schulen und Berufsschulen einbeziehen.

Erwachsene werden aktiv angesprochen und erhalten Zutritt zu den Landesmuseen und andere Landeseinrichtungen

Die Idee einer Bürger-Musikschule

Musikschulen leisten einen wichtigen kulturellen Beitrag.

Leider haben nur wenige Bürger die finanzielle Möglichkeit, ein Instrument anzuschaffen und dessen Beherrschung zu erlernen. Wir wollen ein Konzept einer Bürger-Musikschule, die allen einen Zugang zur Musik ermöglicht.

Kultur und Sprache bilden eine Symbiose

Die sozialen und kulturellen Regeln unserer Gesellschaft erlernt jeder durch eine aktive Kommunikation des Miteinanders.

Dort wo es sprachliche Unterschiede gibt, entstehen kulturelle Gräben, die eine Integration und Identifikation erschweren. Wir sehen die deutsche Sprache als ein wichtiges Kulturgut.

Viele NRW Dialekte und Mundarten drohen mit den älteren Bürgern für immer zu verschwinden. Die lokalen Sprachschätze sollen Einzug in die lokale Grundschulpädagogik halten und damit gelebt werden. Wir wollen uns dafür stark machen, dass die EU den Erhalt unserer regionalen Sprachkultur fördert und anerkennt.

Nordrhein-Westfalen ist ein Literaturland, dem wir über Förderprogramme und über die Berücksichtigung in Lehrplänen mehr Profil geben wollen.

Kleinkunst stärker fördern

Corona hat gezeigt, wie still es ohne Kultur in einer Gesellschaft werden kann.

Es ist wichtig, das heutige kulturelle Schaffen zu fördern, welches es eben noch nicht in die anerkannten Kultur Institutionen geschafft hat. Wir verstehen, dass Kleinkünstler die Grundlage der kulturellen Vielfalt sind.

Strukturwandel durch Kultur unterstützten

Kultur soll gezielt eingesetzt werden, um einen Strukturwandel zu initiieren.

Das Ehrenamt ist zu einer wichtigen Stütze der Kulturgesellschaft geworden. Dieses bedarf der stärkeren Beachtung und Förderung.

Die Kultur ist das Fundament einer Gesellschaft. Das Fundament einer Gesellschaft ist Identität. Identität ist Heimat. NRW ist unsere Heimat.

Religion

Religion prägte die Werte unserer Gesellschaft

Die Werte des jüdischen und christlichen Glaubens haben die deutsche Kultur in der Vergangenheit wesentlich geprägt. Diese Prägung hat einen großen Anteil daran, dass die Gesellschaft, in der wir heute leben, so ist, wie sie ist.

NRW – Ein Schmelztiegel von Kulturen & Religionen

NRW – insbesondere das Ruhrgebiet nach dem zweiten Weltkrieg – ist zu einem Schmelztiegel von Kulturen und Religionen geworden.

Das Ruhrgebiet ist für viele Vertriebene aus den Ostgebieten schnell zu einer neuen Heimat geworden, die sie mit ihrer Arbeitskraft in das Wirtschaftswunder führten.

Der Integration standen weder Sprache, Kultur oder Religion im Weg. Gastarbeiter, die überwiegend aus Italien, Spanien oder auch Portugal kamen, führten das Wirtschaftswunder fort. Zu ihrem katholischen Glauben haben Sie auch ihre eigene Sprache mitgebracht.

Die Wirtschaft florierte und unter den Zeichen einer Vollbeschäftigung wurden aus der Türkei weitere Arbeitskräfte akquiriert, die ihre Sprache und den islamischen Glauben mitgebracht haben.

Über die Arbeit wurden viele Gastarbeiter in das Alltagsleben integriert.

Engagement der christlichen Kirchen

Das gesellschaftliche Leben wird heute noch von dem Engagement der christlichen Kirchen getragen. Sie erbringen eine Vielzahl an sozialen Leistungen, die alle von uns tagtäglich – auch unbewusst – in Anspruch nehmen. Hier sind die Kinderbetreuung, die Hilfswerke der Caritas und der Diakonie in den Pflegeeinrichtungen zu nennen.

Christliche Werte: Respekt, Achtung, Toleranz

Die christlichen Werte stehen einer Integration – damals wie heute – nicht entgegen.

Der christliche Glaube fordert Respekt vor dem Menschen. Eine Religion sollte Werte wie Respekt, gegenseitige Achtung und Toleranz vermitteln, um gemeinschaftsstärkend zu wirken.

Religion darf einer aufgeklärten Gesellschaft nicht entgegenstehen

Religion darf in unserer modernen und aufgeklärten Gesellschaft Errungenschaften, wie beispielsweise die Gleichberechtigung von Frau und Mann, nicht in Frage stellen oder gar missachten.

Für menschendiskreditierende Werte, die unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit gepflegt werden, sehen wir in NRW keinen Platz.

NRW soll modern und aufgeklärt sein.